ALBERTO – VERRÜCKT NACH HOSEN
Pants We Love – ein Claim wie eine Verheißung. Und doch viel mehr. Ein Versprechen. Denn in den Kreativstudios von ALBERTO wird seit nun mehr als 100 Jahren mit Design und Materialien gespielt und an Schnitten, Form und Funktion getüftelt. Das Ergebnis aus so viel Erfahrung: Die perfekte Symbiose aus Kreativität und Perfektionismus. Ein junger, modischer Twist aus Experimentellem und höchstem Fashion-Know-how.
Eine zu Stoff gewordene Idee
Rund 40 Arbeitsschritte stecken in einer Hose von ALBERTO. Jede einzelne besteht aus mindestens 36 Einzelteilen, die minutiös zusammengefügt werden. Und jede einzelne vermittelt ihrem Träger ein ganz spezielles Gefühl – „für mich gemacht“. Das war schon immer so, das wird so bleiben. Denn diese selbstverständliche Perfektion ist vererbt – mittlerweile in der vierten Generation. Und die fünfte steht bereits in den Startlöchern. Den Grundstein dieser Erfolgsgeschichte legt Dr. Albert Dormanns, der 1922 in den leer stehenden Räumen der Tuchfabrik seines inzwischen verstorbenen Großvaters die Dormanns Hosenfabrik gründet. Aus Retourenbeständen, Mustercoupons und aufgekauften Überhängen stellt er Jacken, Hosen und Berufsbekleidung her. Nach den Kriegswirren, die eine kurzzeitige Produktionsverlagerung in eine Gastwirtschaft erzwingen, spezialisiert sich der Firmeninhaber 1950 auf die Herstellung von Herrenhosen und errichtet hierfür eigens ein neues Firmengebäude. Von Spitzbundhosen über Bridgeshosen bis zu Knickerbockerhosen findet man in seiner Kollektion alles, was die damalige Mode verlangt. Nach dem Tod von Dr. Albert Dormanns im Jahre 1968, erbt seine Tochter Marie-Lore Walendy, geborene Dormanns, das Unternehmen und legt die Führung in die Hände ihres Ehemannes Rolf. In diesem Zuge firmiert die ehemalige Tuchfabrik zur Albert Dormanns Nachf. GmbH & Co. um und Rolf Walendy veranlasst den Umzug in die ehemalige Anzugfabrik von Clemens August Becker, wo sie sich noch heute befindet. Die Adresse lautet nun Rheydter Straße 19-31.
Vom Local Hero zum Global Player
1977 tritt Rolf und Marie-Lores Sohn Georg Walendy im Alter von 24 Jahren als kaufmännischer Angestellter in den Betrieb ein. Er ist es, der Hosen in den 80er Jahren mit innovativen Materialen, jungen Schnitten und neuen Musterinterpretationen bei zugleich perfekter Passform zu einem trendigen Kleidungsstück entwickelt und so von sich reden macht. Der Ruf des Spezialistentums in allen Hosen-Fragen eilt dem Unternehmen übrigens noch immer voraus. In einer Zeit, in der alles „Italy like“ sein sollte, werden die Modelle nunmehr unter dem Markennamen ALBERTO auf dem Markt platziert. Den Namen versteht man als eine Huldigung an den Firmengründer, weshalb er 2003 auch in die Firmierung übergeht. Dass die Erfolgsgeschichte von ALBERTO nur mit einer hochmotivierten Mannschaft fortgeschrieben werden kann, hat Georg Walendy von Anfang an erkannt und erweitert die Führungsebene um zwei weitere Geschäftsführer. Seit 2005 bestehen die Geschäftsführer aus Georg Walendy, Marco Lanowy für Retail, Vertrieb und Marketing sowie Jürgen Schmiedel für Personal und Finanzen. Auch die nächste Generation ist inzwischen in das erfolgreiche Unternehmen eingetreten: Auch die nächste Generation ist inzwischen in das erfolgreiche Unternehmen eingetreten: Anna Mühlen, die den Bereich Supply Chain Manager verantwortet und Philipp Walendy, der als Produktmanager die Kollektionen ALBERTO Bike und ALBERTO Golf erfolgreich betreut.


Denn sie wissen, was sie tun
Wer bereits seit über einem Jahrhundert am Markt besteht, braucht ein Erfolgsrezept. Und das ist bei ALBERTO so traditionsreich wie simpel: Hingabe! An Hosen. Mode. Kunden. Und an die inzwischen weltweit 1.300 Mitarbeiter, die jede Saison mit echter Leidenschaft zu Werke gehen. Sei es beim Trendscouting in allen wichtigen Metropolen, in zahllosen Stunden am Skizzenblock, bei der Auswahl der Stoffe, Garne, Nieten und Knöpfe, an der Schneiderbüste wie am echten Model, beim Besuch der Lieferanten und Kunden rund um den Globus, der strengen Qualitätskontrolle, die jede Hose durchlaufen muss oder bei der reibungslosen Logistik und dem termingerechten Versand. Das ist kostenintensiv, aber es lohnt sich. Denn die Zahlen sprechen für sich – oder vielmehr für ALBERTO: Was vor über 100 Jahren mit einer kleinen Näherei in Mönchengladbach begann, ist zu einem international agierenden und immer wieder mit Preisen ausgezeichneten Hosenlabel herangewachsen. Mittlerweile sind 2.500 Flächen in 50 Ländern zu finden. Und das Expansionspotential in neue Länder ist noch lange nicht ausgeschöpft. Die Exportquote liegt bei 50%, Tendenz steigend.
Dabei erfreut sich das Unternehmen an einen jährlichen Umsatz von 53,4 Millionen Euro. Trotz hoher Löhne – die Produktion findet ausschließlich in handverlesenen, von Deutschland aus betreuten Partnerbetrieben in der EU, und Tunesien statt – wird alles, was ALBERTO verdient, wieder in das eigene Haus gesteckt. „Um unsere Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, haben wir von Anfang an in Technologie und Innovation investiert“, erklärt Marco Lanowy. Dabei geht es ALBERTO in erster Linie darum, Neues mit vererbten Handwerkswerten zu verbinden. Dieser frische Blick auf die Dinge wird bei ALBERTO geradezu kultiviert. Das sieht man an jeder einzelnen Hose, die das 280.000 Modelle fassende, modernste Logistik-Center verlässt. Und davon gibt es eine ganze Menge: 90.000 Hosen sind selbst in Spitzenzeiten tagtäglich verfügbar und auf Bestellung binnen 24 bis 48 Stunden beim Händler. Das verlangt kurze Reaktionszeiten und sehr viel Flexibilität.
ALBERTO umgarnt die Welt
So ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass man mit den Fäden, die bei ALBERTO jedes Jahr von den Spulen laufen, insgesamt sieben Mal um die Erde käme. Das entspricht 280 Millionen Meter Garn. Bei zwei Millionen Meter Stoff, hauptsächlich aus Italien. Dazu kommen zweieinhalb Millionen Knöpfe. Diese Zahlen zeigen vor allem eines: ALBERTO Hosen gibt es eine ganze Menge. Und jede davon ist perfekt verarbeitet. Mit Sicherheit ein weiterer Grund, weshalb das Label nicht nur in Deutschland viele begeisterte Anhänger hat. Von Massenware ist man aber trotzdem weit entfernt. Diese ließe sich mit dem hoch angelegten Qualitätsstandard gar nicht realisieren. Es liegt vielmehr an der Vielschichtigkeit und Kombinierbarkeit der Kollektion: Mutig. Kreativ. Oder lässig und sportlich. Zuweilen formell und elegant.
Auch mal ein Mix der verschiedenen Genres. Es gibt viele Attribute, die auf Hosen von ALBERTO zutreffen. So entstehen Hosen für den modebewussten Mann, für den Qualität, Komfort und Freiheit eine wichtige Rolle spielen, über ambitionierte Golferinnen und Golfer bis hin zum urbanen Biker. Masterpieces, bei denen jedes Detail eine Geschichte erzählt und die durch Machart, Innovationsgrad und Kompromisslosigkeit zu begeistern wissen. Weil sie Nutzen vor schnelllebige Trends setzen und sich durch Style, Passform, Funktion und technische Features von allen anderen absetzen.


Konzentration auf das Wesentliche
„Natürlich sind wir ein leidenschaftliches, nahezu style- und detailbesessenes Team. Wir sind aber auch Betriebswirtschaftler, die in ökonomischen, gut organisierten Strukturen denken“, erläutert Marco Lanowy sein Credo. Bei ALBERTO bedeutet das, dass man sich regelmäßig neu erfindet, ohne dabei das Wesentliche aus den Augen zu verlieren. „Für uns ist das die moderne, aber vor allem perfekt sitzende Hose“, weiß Marco Lanowy. Und erklärt damit zugleich, warum er noch nie dem Marktdrängen zum Komplettanbieter nachgegeben hat: „In einem Unternehmen, in dem so viel von Tradition und dem jahrzehntealten handwerklichen Wissen um die perfekte Lieblingshose getragen wird, wäre es meines Erachtens fatal, sich in anderen Segmenten zu verzetteln und damit von den Kernkompetenzen zu entfernen.“ Ein Fehler, der schon zu viele andere an die Grenzen des Ruins gebracht hat.
Vertrauen in die eigenen Stärken, lautet daher die Devise – auch wenn dies mitunter Durchhaltevermögen verlangt. Dass sich die Marke organisch, also Schritt für Schritt entwickelt und dabei niemals verbogen hat, dürfte also ein weiteres Erfolgsgeheimnis des Unternehmens sein. „Das geht natürlich nur, weil wir ein sehr demokratisches Familienunternehmen sind, bei dem nie das nackte Kapitalinteresse der Shareholder an erster Stelle stand.“ Stattdessen kann man bei ALBERTO seine gesamte Aufmerksamkeit, Leidenschaft und Energie in das Produkt stecken. Und das geht eben nur, wenn man sein eigener Herr bleibt. Ein starker, selbstbewusster, – ja mitunter eigenwilliger Unternehmer, der seinem eigenen Ruf folgt und dabei etwas bewegen möchte. Ein unbedingter Wille, der bei ALBERTO von Beginn an ungebrochen ist. Herausforderungen gibt es schließlich zu jeder Zeit genug. Aktuell sind das der Mobile-Shopping-Boom und die damit einhergehende Reaktion auf ein verändertes Konsumentenverhalten oder die „Hosenmotorik“, also die Frage, warum und wie man eine Hose kauft. „Wir haben noch eine Menge vor uns!“, weiß Marco Lanowy. „Und bei all dem möchte ich den Geist bewahren, der es uns ermöglicht, das zu machen, wofür ALBERTO heute steht: Pants We Love.“